Kieler Gesicht
Kieler Engagement zeigt Gesicht
Kieler*innen packen mit an, wenn andere Hilfe benötigen und Gemeinschaftssinn gefragt ist. Für den Zusammenhalt unserer Stadt ist das von unschätzbarem Wert. Mit einer digitalen Plakat-Aktion würdigen die Landeshauptstadt Kiel, das nettekieler Ehrenamtsbüro und die Ströer Deutsche Städte Medien GmbH das freiwillige Engagement der Kieler*innen. An dieser Stelle stellen wir die Gesichter der Aktion vor.
Karl Stanjek , Seniorenbeirat Kiel
Warum engagierst Du Dich?
Seit über 50 Jahren engagiere ich mich ehrenamtlich in unterschiedlichen Bereichen, z.B. in der Behindertenhilfe, als Elternvertreter in der Schule unserer Kinder, als Schöffe oder gesetzlicher Betreuer von geistig behinderten Menschen. Wichtig war mir immer die Kommunikation und das Kennenlernen unterschiedlicher Lebenswelten. Gefreut habe ich mich, wenn ich streitig gegenüber Ämtern und Behörden die Interessen der von mir vertretenen Menschen durchsetzen konnte. Seit mehreren Jahren bin ich im Beirat für Seniorinnen und Senioren aktiv.
Mit 24 Mitgliedern vertreten wir die Interessen von fast 60.000 älteren Menschen in Kiel.
Was genau tust Du und wie beeinflusst dein Engagement die Gesellschaft?
Die Corona-Krise hat auch den Seniorenbeirat in seinen Aktivitäten ausgebremst. Aber seit dem letzten Jahr konnten wir wieder durchstarten, uns zu Sitzungen treffen und persönlich mit Menschen sprechen. Uns erreichen in Gesprächen, schriftlich oder am Telefon die Anliegen von Senior*innen, die wir an die zuständigen Stellen in der Stadt weiterleiten.
Zu unseren Aufgaben gehört u.a. die Beratung von Organen und Ämtern der Landeshauptstadt durch Anregungen, Empfehlungen und Stellungnahmen. Wir stellen Anträge in verschiedenen Ausschüssen und können so als Gremium unser Recht auf Mitwirkung einfordern.
Was macht Dein Engagement mit Dir? Glücksmomente? Besondere Erlebnisse?
Zufrieden bin ich, wenn der Beirat als Team Verbesserungen für Senior*innen erreichen kann, z.B. in den Themenfeldern Mobilität, Schutz und Sicherheit, Wohnen und Pflege, Kultur. Um zu einem tragfähigen Ergebnis zu kommen, bereiten Mitglieder in fünf Fachgruppen Themen und Anträge vor.
Als derzeit Vorsitzender koordiniere ich, knüpfe und halte Kontakte und vertreten den Seniorenbeirat nach außen. Dies erfordert Zeit und Geduld. Machmal müssen "dicke Bretter gebohrt" werden, besonders wenn es um strittige Themen geht.
Was wünscht Du Dir für die Zukunft der Kieler Stadtgesellschaft/der Kieler*innen bezogen auf das Thema Engagement?
Ich wünsche mir noch mehr Öffentlichkeit für seniorenpolitische Themen in der Stadtgesellschaft. Manchmal hilft ein Perspektivenwechsel, z.B. den Rad- und Fußverkehr aus der Sicht von älteren Menschen oder den eigenen Eltern/Großeltern zu betrachten. Und beim Engagement nach vorne zu schauen: Wie wollen wir in dieser Stadt leben, wenn wir selbst 60+ sind? Nur wenn viele Ideen und Aktivitäten zusammen kommen, kann Kiel eine seniorenfreundliche Stadt werden.